Friiiiiiiedersdorf
26. Juni 2024Entspanntes Paddeln durch die spektakuläre Felsenlandschaft des Elbsandsteingebirges
4. Juli 2024Wenn der Trainer vor der Regatta nur noch leichtes Training ansetzt, kann man sicher sein, dass ein Höhepunkt des Jahres daherkommt. Und wenn die Sportler schon "gar nicht mehr wissen, wie man eine 500m fährt", sind sie gut genug erholt angereist. Willkommen zur windigsten Ecke in Deutschland, willkommen am Beetzsee.
Alejandro war leider erkrankt, so hielten Bjarne und Phillip die Farben der Kajakfahrer im Schüler A Projekt beim KCD hoch. Unsere Schüler B im Canadier, ständig schwankend zwischen himmelhochjauchzend und zutodebetrübt, waren Jonna, Jan, Casi und Luca. Jule und Helene, zusammen mit Cora, Hannah, Mathilda, Fynn (TSV Rotation) und Oscar (ESV Döbeln) sollten bei den Schülern A im Canadier die Fahnen hochhalten. Nadiia und Enno knieten bei den jugendlichen Canadiern im Boot.
Und dann ging es unter den Augen von ungewöhnlich vielen Zuschauern auch gleich direkt mit Mehrkampf und Vorläufen los. Am Sonntag dann war die Tribüne so gefüllt, dass eifrige Trainer fast keinen Platz mehr gefunden haben. Es lohnt sich: Eltern, Verwandte, Bekannte, Freunde, Kameraden, Genossen, Kumpels, Kumpelinen, BFFs, Geschwister, kommt mit nach Brandenburg. Nächste Chance: Deutsche Meisterschaften im August. Bonus: Langos-Stand und Softeis gleich hinter der Tribüne. Direkter Zugang zu den paddelnden Stars von morgen auf dem Sattelplatz. Olympiasieger zum Händeschütteln, Fachsimpeln und für Autogrammwünsche.
Der Mehrkampf umfasste dieses Jahr einen langen Lauf (1000m bzw. 1500m), einen kurzen Sprint (30m), Kugelschocken und natürlich Paddeln (2000m bzw. 1000m). Der normale Sportler kann nicht alles gleich gut und deswegen wurde fleißig gekämpft und gerechnet. Völlig außer Atem nach dem Dauerlauf konnten unsere Sportler dann doch schnell wieder lachen. Am besten lief die Jule die 1500m, sie gewann dort. In der Endabrechnung war die Helene mit Platz 6 sehr weit vorne, Jule wurde Neunte, die Jonna kam auf eine hervorragenden vierten Platz.
Bei 800 Teilnehmern aus fünf Bundesländern (die ODM ist die größte und stärkste Gruppenregatta in Deutschland) kommen dann jede Menge Vor- und Zwischenläufe zusammen und die Endlaufteilnahme bleibt für die überwiegende Mehrheit der Sportler ein ferner Traum. Trotzdem wird natürlich am Anschlag gepaddelt und kein Zentimeter und keine Zehntelsekunde verschenkt. Seitenwind und Motorbootwellen müssen überwunden werden und dann wird es im Ziel so knapp, dass Bruchteile von Sekunden über die Zwischenlaufteilnahme entscheiden.
Bjarne und Phillip lieferten klar ihre beste Saisonleistung ab, leider reichte ihre Steigerung weder im K1, K2 oder K4 für den Endlauf. Aber über 2000m im K2 erreichten sie den 9. Platz unter den 22 besten Booten Ostdeutschlands.
Für die Canadier im Schüler B Bereich sind die Bedingungen auf dem Beetzsee immer besonders schwierig. Schon die Einfahrt in den Startschuh kann da Nerven kosten. Allerdings sind unsere Sportler von der Elbe doch auch einiges gewöhnt. So paddelten Luca, Jan und Casi zur Begeisterung der mitgereisten Familien und der Trainer angestrengt und konzentriert ihrer Zunge hinterher.
Leider verhinderte der Rechtswind bei unseren lütten Linksfahrern bessere Resultate. Jonna dagegen hatte als Rechtsfahrerin Glück und ließ in Vorlauf und Endlauf nichts anbrennen und holte mit dem Glück der Tüchtigen goldenes Edelmetall. Ostdeutsche Meisterin! Alle zusammen knieten auch im Schüler B C8 mit anderen Leipziger Sportlern, der auf dem vierten Platz einkam
Jule und Helene rutschten im C2 wie alte Hasen abgebrüht ins Finale, wo sie mit Zickzackkurs und großem Kampf auf den vierten Platz einkamen. Der Trainer hatte das ob der Verletzung im Vorfeld fast für unmöglich gehalten. Helene kämpfte sich auch im Einer durch Vor- und Zwischenläufe ins Finale und wurde dort hervorragende Sechste (mit der besten Technik im Feld). Über die Langstrecke sprang sogar der vierte Platz heraus, etwaige Medaillenträume platzen gleich am Start, weil die Teilnehmer am Start durch die Kampfrichter nicht auf der Startlinie ausgerichtet wurden. Zusammen mit Sportlern von LVB Leipzig zündeten Jule und Helene im Mannschaftscanadier dann das ganz große Ding und schoben sich als erste über die Ziellinie.
Nadiia und Enno hatten das größte Programm: Sie durften im C1 über 200m, 500m und 1000m ran. Vielseitigkeit ist alles. Nadiia bewies ihre aufsteigende Form und hatte in den Vorläufen über 1000m und 200m einfach nur Pech, den stärkeren Lauf erwischt zu haben. Dafür klappte es dann über 500m und dort dann sogar richtig mit dem vierten Platz. In der gleichen Alters- und Bootsklasse fuhr auch unsere Johanna (nun Sportschule in Leipzig und SC DHfK) ein klein wenig weiter vorn mit: Drei Siege auf den drei Strecken.
Wir Trainer und Sportler bedanken uns bei Katja und Kathrin für leckeres Essen, für Waffeln und für Kuchen (auch von Claudia). Die Tage starteten früh und waren spät zu Ende, zwischen Erfolgen und Freudentränen lagen immer wieder Dämpfer. Es war für uns alle eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir gucken frohgemut in die Zukunft, die Entwicklung unserer jüngeren und jungen und nicht mehr ganz so jungen Sportler und ihre Leidenschaft macht uns stolz.
Wir sehen uns bei der DM und der LM! Es wird Zeit, für einen Mädels C4! #GirlsC4jetzt
Sport freu und schöne Ferien!