5. Blaues Band des WSV
8. Oktober 2023Ein Sonnenbad zum Abpaddeln
24. Oktober 2023Der Einstieg ins Boot, war auch gleich der Ausstieg für manch einen von uns – doch das Wasser war am diesem mit über 30 Grad hochsommerlichen Temperaturen gesegneten Herbstwochenende einfach herrlich warm. Also wurde der Klatscher ins Wasser sportlich genommen und los ging‘s: Paddeln an zwei Tagen von Burg durch den Oberen Spreewald. Zehn Freunde des gemütlichen Wanderns auf dem Wasser hatten sich zur Herbstwanderfahrt 2023 zusammengefunden – Dagmar, Reinhart, Beate, Silvana, Ilse, Kai, Lea, Volkmar, Silke und Falk. In sieben aus dem Verein mitgebrachten Booten folgten wir dem Wasserlauf durch die kleinen und großen Fließe.
Zuerst fuhren wir die Hauptspree entlang, die uns durch das hübsche Dorf Leipe führte. Von dort paddelten wir durch den Ostgraben. Die großen schattigen Erlen links und rechts rahmten die Wasserstrecke wie einen Tunnel ein und spendeten angenehmen kühlen Schatten. Weiter ging’s durch das Krumme Fließ. Gegen Mittag kamen wir durch den Burg-Lübbener-Kanal an der Schleuse 53 an, wo wir auf einer Wiese zünftig picknickten. Am Nachmittag paddelten wir weiter durch das wässrige Labyrinth des Spreewaldes, durch den Leiper Graben, die Leipe entlang bis wir wieder auf der Hauptspree landet und in „Dubkow Mühle“ zu Kaffee und Kuchen eingekehrten.
An den vielen Schleusen unterwegs hatten wir mal mehr, mal weniger unterhaltsames Personal, das gegen einen kleinen Obolus am Rad drehte und die Stahltüren öffnete. Mitunter mussten wir auch selbst ran, was vor allem Kai übernahm. Wie er uns auch sonst geschickt durch die Spreekanäle manövrierte. Zum Schluss stellte er uns noch auf die Probe: Er paddelte mit uns durch das Scheidungsfließ. Doch die Zweierteams ließen sich nicht vom Namen beirren, die Ehepaare gingen am Ende des Kanals „nicht vor den Richter“. Die erste Ausfahrt am Sonnabend endete nach 22 Kilometern, wo sie begonnen hatte: im kleinen „Hafen“ der Jugendherberge Burg.
Hier nächtigten wir in Finnhütten. Doch bevor wir uns dort hinein verkrochen, powerten wir uns weiter beim Tischtennis und Federball aus. Der gemütliche Teil begann auf zusammengestellten Parkbänken bei einem gepflegten Glas Wein, selbstgemachten Holunderschnaps von Beate und Gehirnjogging. Kai hielt unser Gedächtnis mit einem Rätselspiel auf Trapp – Was haben wir am heutigen Tag unterwegs gesehen? Sieger des genauen Beobachtens und Erinnerns war Volkmar. Beim „Kampf gegen das Spiessertum“ wurden am Ende des Tages auch noch heftig die Lachmuskeln trainiert.
Am Sonntag ging es auch erst einmal die Spree entlang. Schließlich gelangten wir in das Fließgewirr im Bereich des Waldschlösschens. Auf diesen engen, windungsreichen Wasserwegen waren wir fast allein unterwegs. Wir fuhren durch Wiesen hindurch, an Feldern und gepflegten Häusern vorbei. Diese Gegend hatte einst schon Theodor Fontane fasziniert, wie er in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schrieb. Nahe dem Ort, wo er 1859 Rast machte, ließen wir uns unter alten Eichen zu unserem Picknick nieder.
Nach diesmal „nur“ 18 Kilometern war die Tour vorbei. Nun hieß es die Boote auf den Hänger verladen und heimwärts fahren. Das sportliche und lustige Paddelwochenende war schon wieder zu Ende. Auf ein Neues im kommenden Jahr.
Autorin: Lea