
Jugendfahrt
8. Oktober 2025Ein langes Wochenende im Spreewald lag vor uns. Voller Vorfreude beluden wir am Donnerstagabend gemeinsam den Bootsanhänger.
Am Freitag früh starteten Kai, Hanna, Sebastian, Lea, Volkmar, Dagmar und Reinhart in Richtung Burg im Spreewald. Beate und Mario waren schon am Vorabend zur Jugendherberge vorausgefahren, um das Faltboot für seinen Einsatz fertig zu machen.
Das sonnige Herbstwetter lockte uns nach der Ankunft aufs Wasser. Nach einer kurzen Stärkung inklusive der ersten Spreewaldgurke des Wochenendes – anlässlich des Tags der Deutschen Einheit gab es die Sonderedition – ging es direkt zum Steg der Jugendherberge. Kai hatte eine abwechslungsreiche Tour ausgekundschaftet. Es ging auf einer Strecke von ca. 16,5 km über Hauptspree (Pitznerschleuse), Krummes Fließ (Schwarze Schleuse), Große Wildbahn, Stilles Fließ, Burg Lübbener Kanal zurück über Waldschlösschen Schleuse, Ostgraben und Hauptspree (ca. 16,5 km). Hübsche Spreewaldhäuser, Heuschober, Hochwald, üppig behangene Brombeersträucher, satte Kühe auf den Weiden und vieles mehr gab es entlang der Strecke zu entdecken und auch die zweite Dresdner Abordnung trafen wir unterwegs. Ein Déjà-vue hatten wir beim Picknick an der Waldschlösschen-Schleuse. Waren wir hier nicht schon vor zwei Jahren gewesen? Ja, genau so war es!
Auch diesmal wurden wir beim abendlichen Spreewald-Buffet in der Jugendherberge mit lokalen Leckereien verwöhnt. Es gab Grützwurst und Kartoffeln mit Quark und Leinöl und jede Menge verschiedener Gurkenspezialitäten. Hmm, was für ein Genuss!
Bei festlicher Lichterkettenbeleuchtung in der einen zur Party-Finnhütte umgewandelten Unterkunft klang der Abend in geselliger Spielerunde aus. Das Spiel „Stadt-Name-Vollpfosten“ war der Renner und lieferte uns den Running Gag des Wochenendes („D wie Doof“).
Die Wetteraussichten für den Samstag waren nicht allzu rosig. Doch zumindest der Vormittag sollte trocken bleiben. So fackelten wir nach dem Frühstück nicht lang und traten die Tour an, die uns von der Hauptspree über Scheidungsfließ (Scheidungsschleuse), dann Hauptspree (Jedroschleuse) nach Leipe, über Leiper Graben, Rohrkanal, Buschgraben, Neue Spree, Große Wildbahn, Krummes Fließ zurück auf die Hauptspree führte (Gesamtstrecke ca. 20,5 km). Dank des durchwachsenen Wetters waren kaum Kähne und wenig andere Paddler auf dem Wasser. Und so hatten wir die Ruhe des Spreewaldes weitestgehend für uns.
Der gute Draht von Kai zum Wettergott machte es möglich, dass wir uns noch kurz vor dem Regenguss in die behagliche Wärme des „Froschkönigs“ in Leipe flüchten konnten. Wir wurden mit Spreewälder Köstlichkeiten verwöhnt und traten danach die Rückfahrt bei leichtem, aber gut verträglichem Nieselregen an. Unterwegs begegneten wir sogar einer Nutria-Familie.
Der Grillgeruch hing bei unserer Ankunft schon über dem Gelände der Jugendherberge, aber noch war etwas Zeit bis zum Abendessen. Der heiße Glühwein versüßt von vorweihnachtlichem Spekulatius sorgte bei uns für viel Freude und Heiterkeit, so dass uns der nun stärker einsetzende Regen unterm Dach der Finnhütte nichts mehr ausmachte.
Nach dem Abendessen sagten wir spielerisch dem „Spießertum“ den Kampf an.
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre und lockte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein sofort aufs Wasser. Die Abschlusstour führt uns nunmehr auf ca. 15 km über Hauptspree, Ostgraben, Südumfluter (Gewitterschleuse), den Abzweig am Kossateich zur Hauptspree, Dubkow-Mühle und zurück über die Hauptspree (Jedroschleuse und Pitznerschleuse).
Unser Glück war es, dass die Dubkow-Mühle geschlossen hatte. Das bot uns Gelegenheit für ein Picknick an leeren Biertischgarnituren direkt an der Schleuse. Die Restbestände an Glühwein fanden dankbare Abnehmer und das Buffet war gut bestückt mit dem Proviant aus den Packsäcken.
Mit dem Spruch „Der Schleuser steht am Schleusentor, damit die Spree über Treppen geht“ lotste uns Sebastian durch die Pitznerschleuse, die letzte Schleuse unserer Sonntagsfahrt und leider auch unseres Wochenendes im Spreewald. Der Wettergott war genauso traurig wie wir und begoss uns beim Laden mit ein paar Tränchen. Wir kommen wieder, versprochen!